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Jacob’s Ladder & Ben Lomond NP: Spektakulärer Gebirgspass

Früh aufstehen heute! Denn auf dem Programm steht der Ben-Lomond-Nationalpark, eines der beeindruckendsten Naturgebiete Tasmaniens. Das absolute Highlight: die berüchtigte Jacob’s Ladder. Sie gilt als eine der herausforderndsten Straßen Tasmaniens. Jacob’s Ladder ist ein spektakulärer, kurviger Gebirgspass, der uns mitten hinein ins raue Ben Lomond National Park führt. Wir starten bei Sonnenaufgang von unserem Hotel in Launceston – ein spektakuläres Abenteuer wartet auf uns.

Über den Ben Lomond Nationalpark

Bevor wir dich auf unser Abenteuer mitnehmen, ein wenig Hintergrundwissen: Der Ben-Lomond-Nationalpark wurde 1947 gegründet und ist mit seinen 18.192 Hektar unberührter Natur und dem zweithöchsten Berg Tasmaniens (Legges Tor, 1.572 Meter) ein Ort der Extreme. Im Winter ist das Gebiet das wichtigste Skigebiet Tasmaniens, im Sommer ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Die erste Erkundung fand 1805–1806 statt, und 1950 wurde das Gebiet offiziell als Skigebiet erschlossen – mit dem Bau der legendären Jacob’s Ladder im Jahr 1963.

Das Besondere am Park? Die Geologie! Die markanten Felsformationen stammen aus der Jurazeit, etwa 165 Millionen Jahre alt. Sie bestehen hauptsächlich aus Dolerit und sorgen für die charakteristische, raue Landschaft mit steilen Klippen und dramatischen Felsen.

Jacob’s Ladder: Eine legendäre Fahrt über den Pass

Die Zufahrtsstraße zum Park ist fast genauso berühmt wie der Park selbst. Jacob’s Ladder, etwa 50 Kilometer von Launceston entfernt, ist mehr als nur eine Straße. Es handelt sich um einen unbefestigten Gebirgspass, der sich mit sechs Haarnadelkurven auf 1.500 Meter Höhe windet. Die Strecke ist berüchtigt für ihre steilen Anstiege und das Fehlen von Leitplanken – eine der herausforderndsten Routen Australiens, wie wir schnell selbst feststellen sollten!

Achtung: Überprüfe immer die Wetterbedingungen, bevor du dich auf den Weg machst; bei schlechtem Wetter wird die Fahrt dringend abgeraten. Zwischen Juni und September sind Schneeketten Pflicht. Es empfiehlt sich, im niedrigen Gang zu fahren und beim Abstieg die Motorbremse zu nutzen, um die Bremsen zu schonen.

Autorijden in Tasmanie

Unsere Erfahrung auf der anspruchsvollen Strecke

Wir sind früh gestartet – eine gute Entscheidung. Das Wetter ist klar und wir haben die Straße fast für uns allein. Für das Auto wird es eine echte Herausforderung: steile Anstiege, keine Leitplanken und eine unbefestigte Straße machen die Fahrt zu einem intensiven Erlebnis. An manchen Stellen hält man den Atem an – ein Fehler, und … aber daran wollen wir lieber nicht denken!

Die Fahrt dauert etwa 45 Minuten, aber wir benötigen länger – nicht weil sie so schwer ist, sondern weil wir ständig für Fotos anhalten. Jede Kurve bietet einen neuen, spektakulären Ausblick ins Tal. Die Kombination aus Serpentinen und schroffer Felswand ist einfach zu fotogenisch, um einfach durchzufahren.

Oben angekommen, stellst du dein Auto am besten gleich am Straßenrand ab und läufst zum Plateau, von dem aus du eine großartige Aussicht auf Jacob’s Ladder hast. Das Foto oben von der Straße ist hier entstanden.

Übrigens dauert der eigentliche Anstieg über Jacob’s Ladder keine 45 Minuten – in weniger als fünf Minuten bist du oben. Es ist vor allem die lange Schotterstraße durch den Wald, die Zeit kostet. Aber für solche Natur-Highlights nimmt man das gern in Kauf. Jacob’s Ladder ist es wert!

Wandern auf dem Plateau

Oben angekommen erwartet dich eine ganz andere Landschaft. Wir parken am Alpine Village, dem Startpunkt unserer Wanderung. Wir hatten uns für den ‚Alpine Village to Little Hell‘-Trail entschieden, eine 4,5 Kilometer lange Route, die als „mäßig anspruchsvoll“ gilt. Allerdings fanden wir die Beschilderung schlecht. Ohne Empfang und ohne AllTrails-App entschieden wir uns, ein Stück auf dem Summit Track zu laufen. Durch das kleine Dorf führt der Weg durch die alpine Landschaft. Unterwegs begegnet man Wallabys – und wir haben sogar eine Schlange gesehen.

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Im Winter liegt hier Schnee, im Sommer zeigt sich eine raue Mondlandschaft mit vereinzelten Eukalyptusbäumen in den tieferen Lagen.

Neben Wallabys und Pademelons kannst du hier auch Wombats und sogar Tasmanische Teufel sehen. Für Vogelfans ist das Plateau ein Paradies – mit Arten wie Keilschwanzadler und Honigfresser.

Weiterfahrt durch die Northern Midlands

Nach unserer Wanderung beginnen wir den spannenden Abstieg. Tipp: Nutze beim Herunterfahren den Motor als Bremse, indem du in den ersten oder zweiten Gang schaltest – das schont die Bremsen, auch wenn du mit einem Mietwagen unterwegs bist.

Wir setzen unsere Fahrt durch die Northern Midlands in Richtung Ostküste fort. Die Landschaft ist überraschend abwechslungsreich: Gebirgspässe wechseln sich mit Schotterwegen durch dichte Wälder ab, und plötzlich fährt man wieder durch offene Ebenen mit vereinzelten Farmen.

Unser heutiges Ziel ist St. Helens, wo wir im Panorama St Helens Hotel übernachten. Nach dem Einchecken fahren wir weiter zur Bay of Fires – bekannt für ihre orangefarbenen Felsen, weißen Sandstrände und das türkisfarbene Meer. Ein perfekter Abschluss für den Tag.

Praktische Tipps für deinen Besuch und die Fahrt zur Jacob’s Ladder

  • Überprüfe immer das Wetter, bevor du zur Jacob’s Ladder aufbrichst – bei schlechtem Wetter ist die Fahrt lebensgefährlich und wird dringend abgeraten.
  • Ein 4WD ist besonders im Winter empfehlenswert. Vertraue auf dich und dein Fahrzeug.
  • Nimm ausreichend Wasser und Snacks mit – oben gibt es keine Versorgungsmöglichkeiten.
  • Lade Routen und Karten vorher herunter – es gibt keinen Handyempfang!
  • Plane mindestens 2–3 Stunden für das gesamte Erlebnis (Fahrt + Wanderung) ein.
  • Die beste Zeit für einen Besuch ist der Sommer (Dezember–März), wenn du wandern möchtest.
  • Nimm warme Kleidung mit – auch im Sommer kann es oben kühl sein.

Lohnt sich dieser Umweg?

Absolut! Der Ben-Lomond-Nationalpark und Jacob’s Ladder sind ein Muss auf jeder Tasmanien-Rundreise! Die Spannung der Fahrt, die Ruhe auf dem Plateau – das macht diesen Ort zu einem der absoluten Highlights unserer Tasmanien-Reise.

Egal, ob du für die spektakuläre Fahrt, die Wanderungen, die Tierwelt, die atemberaubende Aussicht oder einfach für eine gute Geschichte nach Hause kommst – es lohnt sich einfach.

Jetzt geht es weiter nach St. Helens und zur Bay of Fires – für viele Reisende der nächste logische Stopp.

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