Australien

Kangaroo Island besuchen: Die Must-See-Highlights & Tipps!

Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, einen australischen Roadtrip fortzusetzen, als mit der Überfahrt auf das, was die Einheimischen „KI“ nennen – Kangaroo Island! Diese Insel ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber – und das ist keineswegs übertrieben. Voller Vorfreude fahren wir mit unserem Camper auf die Fähre, bereit für zwei Tage voller Natur, Tiere und Abenteuer!

Die Reise nach Kangaroo Island: immer mit der Fähre

Du kannst einen Tagesausflug nach Kangaroo Island buchen oder mit deinem eigenen Auto oder Camper übersetzen. Wir waren mit unserem eigenen Camper auf Kangaroo Island campen. Das hat die Reise für uns noch schöner gemacht, denn die meisten Touristen verlassen die Insel am frühen Abend wieder mit einer Tagestour. In diesem Blog nehme ich dich mit auf mein Abenteuer. Wenn du eine Tagestour buchen möchtest, findest du weiter unten mehr Infos.

Die Fähre nach Kangaroo Island

Um 14:30 Uhr checken wir bei SeaLink in Cape Jervis für die Überfahrt nach Kangaroo Island ein. Die Katamaranfähre bringt uns in etwa 45 Minuten über die Backstairs Passage auf die Insel. Und ob ich am zweiten Tag mit dem Camper einfach mal rückwärts auf die Fähre fahren konnte … das war spannend! Hier wird gerade kräftig umgebaut und es kommen neue Schiffe – dazu später mehr.

Nach der Ankunft in Penneshaw fahren wir direkt weiter zu unserem Campingplatz in American River. Die Strecke dorthin gibt uns bereits einen ersten Eindruck von der Insel: abwechslungsreiche Landschaften von üppigen grünen Wäldern bis zu trockenen, offenen Ebenen und immer wieder der Blick auf den Ozean. Besonders in der Dämmerung hast du eine große Chance, zwischen den Ausblicken Kängurus zu entdecken – denn auf der Insel leben rund 200.000 davon!

Aussicht Kangaroo Island

Unbedingt unterwegs am Mt Thisby Lookout (Google Maps) anhalten. Hier gibt es eine Treppe, über die du bequem nach oben gelangst und einen weiten Blick über die Insel genießt.

Unser Campingplatz erweist sich als Volltreffer. Mit Blick auf den American River, der ins Meer mündet, sehen wir sofort Pelikane und schwarze Schwäne. Ein perfekter Ausgangspunkt, wenn du wie wir mit der späten Fähre ankommst.

Tipp: Buche Campingplätze frühzeitig, besonders an Wochenenden und wenn du einen Platz mit Stromanschluss möchtest. Weiter unten findest du dazu mehr Infos.

Flinders Chase National Park

Flinders Chase Nationalpark

Am nächsten Morgen brechen wir früh zum Flinders Chase Nationalpark auf, etwa anderthalb Stunden Fahrt. Plötzlich müssen wir voll bremsen – aus der Ferne sieht es aus wie ein Äffchen, das die Straße überquert (die gibt es hier natürlich nicht), aber es ist ein langsamer Koala! Unsere erste Wildlife-Begegnung ist perfekt. Okay, abgesehen von den Pelikanen, Vögeln und den vielen toten Kängurus am Straßenrand (ja, leider …).

Der Park selbst ist eine Mischung aus rauer Küste und einzigartiger Flora und Fauna. Die Folgen der verheerenden Buschbrände von 2019–2020 sind noch sichtbar, aber die Natur erholt sich bereits gut. Das Leben findet immer einen Weg!

Platypus Waterholes Walk

Wir starten mit einer Wanderung entlang der Platypus Waterholes. Voller Hoffnung betreten wir den Weg, in der Erwartung, das seltene Schnabeltier zu erspähen. Leider stellen wir auf halber Strecke (am Aussichtspunkt) fest, dass der Fluss wegen anhaltender Trockenheit ausgetrocknet ist. Und als wäre das nicht genug, halten Schnabeltiere im Sommer Sommerschlaf … Etwas enttäuschend, aber die rund einstündige Wanderung ist trotzdem schön, um sich die Beine zu vertreten! Bist du in einer feuchteren Jahreszeit dort? Dann hast du mehr Glück!

Meereshöhle Kangaroo Island

Admirals Arch

Als nächstes besuchen wir den Admirals Arch. Ehrlich gesagt: Wir haben schon öfter solche Naturwunder gesehen, aber dieser natürliche Bogen bleibt beeindruckend. Geformt durch Jahrhunderte ozeanischer Erosion, bietet der Arch einen herrlichen Rahmen für das wilde Meer dahinter. Und ja, da sind sie: Dutzende Seelöwen, die sich auf den Felsen sonnen oder verspielt durchs Wasser tollen. Was für ein Anblick! Selbst im Admirals Arch selbst sieht man Seelöwen im Hintergrund spielen. Wir waren begeistert!

Remarkable Rocks

Letzter Halt im Park: die Remarkable Rocks. Diese riesigen Granitformationen wurden über Millionen Jahre von Wind, Regen und Salz zu den fantastischsten Formen „gemeißelt“. Der Kontrast zwischen dem orangefarbenen Granit, dem tiefblauen Südlichen Ozean und dem klaren Himmel sorgt für Postkartenmotive. Besonders schön: Du kannst überall herumlaufen, bist nicht durch Zäune eingeschränkt und kannst lustige Fotos machen.

Bonustipp: Es gibt viele Tagestouren nach Kangaroo Island. Damit siehst du alle Highlights, aber es ist auch entsprechend voll. Bist du individuell unterwegs? Dann komm früh oder spät zu Admirals Arch und den Remarkable Rocks.

Little Sahara Adventures

Am späten Nachmittag erreichen wir Little Sahara, ein Gebiet mit beeindruckenden Sanddünen, die an eine Mini-Wüste erinnern. Es liegt nicht weit vom Küstenort Vivonne Bay, wo wir später campen werden.

Wir haben ein Buggy-Abenteuer gebucht und treffen unsere Guide Temika. Überraschung: Die Tour ist privat – was für ein Glück! Mit dem Offroad-Buggy geht es zuerst durch den Wald mit uralten Eukalyptusbäumen. Temikas geschultes Auge entdeckt schnell einige Koalas hoch in den Bäumen. Bald sehen wir sie deutlich, schlafend zwischen den Ästen. Temika erklärt uns alles über Koalas und wie man sie findet. Insgesamt haben wir fast zehn gesehen.

Koala beobachten auf Kangaroo Island

Danach fahren wir weiter zu einem atemberaubend schönen Strand, der nur für diese Touren zugänglich ist. Es ist ein besonderes Gefühl, hier ganz allein zu stehen, wissend, dass dieser Küstenabschnitt normalerweise nicht betreten werden darf.

Das Highlight kommt, als wir die Sanddünen erreichen. Temika gibt richtig Gas und wir rasen mit voller Geschwindigkeit über die Dünen. An manchen Stellen sind die Hänge so steil, dass es sich anfühlt, als würden wir gleich in die Tiefe stürzen – ein echter Adrenalinkick!

Känguru füttern

Kängurus in freier Wildbahn & im Tierpark

Nach dem Dünenabenteuer stellen wir unseren Camper an einem schönen Platz mit (überraschenderweise) Handyempfang ab. Das ist im Westen von Kangaroo Island selten. Bei Einbruch der Dämmerung machen wir uns auf die Suche nach Kängurus. Leider sehen wir viele überfahrene Tiere am Straßenrand, ein trauriger Anblick. Aber zum Glück werden wir auch mit dem Anblick mehrerer lebender Kängurus belohnt, die durchs Gras hüpfen!

Es gibt auch mehrere Tierparks auf Kangaroo Island. Das Schöne ist, dass du dort viele einheimische Tiere Australiens beobachten und sogar Kängurus füttern kannst. Diese Kängurus sind zahm und daher sicher zu treffen.

Tierschutzstation

Unser Übernachtungsplatz in Vivonne Bay ist ein echtes Tierparadies – auf dem Campingplatz laufen mehrere Wallabys herum und sogar ein Koala sitzt im Baum direkt neben unserem Camper! Wir lassen den Tag unter einem funkelnden Sternenhimmel ausklingen.

Seal Bay Kangaroo Island

Seal Bay und Abschied von KI

Unser letzter Tag auf Kangaroo Island beginnt entspannt. Zuerst besuchen wir einen Wildlife Park, in dem wir unzählige australische Wallabys und Kängurus aus nächster Nähe erleben. Mit dem Spezialfutter, das wir gekauft haben, ziehen wir viel Aufmerksamkeit auf uns – vor allem, weil wir die ersten Gäste im Park sind. Auch die Koalas können wir hier aus nächster Nähe bewundern. Was für niedliche Tiere! Neben den einheimischen Tieren gibt es im Park auch einige andere Arten, die aufgenommen oder im Rahmen von Zuchtprogrammen gehalten werden.

Seal Bay

Danach fahren wir weiter zur Seal Bay, Heimat einer der größten Kolonien australischer Seelöwen. Es gibt nur noch etwa 10.000 dieser Tiere, davon leben rund 800 in einer Gruppe in der Seal Bay. Obwohl wir gestern in Flinders Chase schon Hunderte Robben und Seelöwen gesehen haben, ist es etwas Besonderes, diese bedrohte Art in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Was schade ist: Während sonst alles gut und kostenlos zugänglich ist, muss man hier Eintritt für den Boardwalk oder eine geführte Tour zahlen. Es wirkt etwas kommerziell, aber das Geld wird für den Schutz der australischen Seelöwen verwendet.

Nach einem Mittagessen an einem idyllischen Ort machen wir noch einen Stopp in der Kangaroo Island Brewery für eine erfrischende Bierverkostung. Der perfekte Abschluss unseres Inselabenteuers!

Straßen auf Kangaroo Island

Am späten Nachmittag fahren wir zurück nach Penneshaw, um die Fähre um 16:30 Uhr zu nehmen. Während der Katamaran von der Insel ablegt, werfen wir noch einen letzten Blick zurück auf dieses Stück unberührter Natur. Wir beenden den Tag auf unserem Campingplatz in Port Elliot, diesmal mit einem Platz direkt am Meer. Einschlafen mit dem Rauschen der Wellen im Hintergrund – ein perfekter Abschluss unseres Kangaroo-Island-Abenteuers!

Camping mit Bier

Was gibt es sonst noch auf Kangaroo Island zu tun?

Kangaroo Island ist auch für seine zahlreichen Weingüter bekannt, die du besuchen kannst. Es gibt viele Weingüter, bei denen du eine Verkostung machen kannst. Bist du Weinliebhaber? Dann plane unbedingt eine ein!

Außerdem findest du auf Kangaroo Island eine einzigartige Honigsorte, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Deshalb darfst du keinen eigenen Honig auf die Insel mitbringen, um die dortigen Bienen zu schützen. Auch hier kannst du eine Tour buchen.

In Penneshaw (wo du ankommst) kannst du abends eine Pinguin-Tour machen. Es ist ratsam, in der Nähe zu übernachten, da du im Dunkeln nicht gerne über die Insel fährst.

Es gibt noch viele weitere schöne Stopps (meist Touren), aber dazu findest du am besten online weitere Infos!

Camping auf Kangaroo Island unter dem Sternenhimmel

Übernachten auf Kangaroo Island

Auf dem Campingplatz

Auf Kangaroo Island gibt es mehrere staatliche Campingplätze, die gut organisiert sind. Du kannst online deinen eigenen Platz (je nach Verfügbarkeit) auswählen und einfach bezahlen. Es gibt sowohl Plätze mit als auch ohne Strom. Erwarte allerdings kein fließendes Wasser direkt am Stellplatz (nur beim Sanitärgebäude) und du brauchst Münzen für die Duschen.

Alle Campingplätze findest du einfach auf dieser Website

Wir standen selbst auf dem Vivonne Bay Campground & American River Campground. In Vivonne Bay liefen viele Wallabys herum und sogar ein Koala saß im Baum neben unserem Stellplatz!

Lieber eine Unterkunft oder ein Hotel?

Hier habe ich vier tolle Optionen für dich!

1. Budget & gemütlich: Kangaroo Island Homestays (Kingscote)
Suchst du eine günstige und gastfreundliche Unterkunft? Diese Homestays in Kingscote kosten etwa 130 €/Nacht, bieten gemütliche, einfache Zimmer und eine familiäre Atmosphäre – ideal, wenn du mit kleinem Budget reist.

2. Mittelklasse & komfortabel: Mercure Kangaroo Island Lodge (American River)
Luxuriöse 3,5‑Sterne-Lodge mit Pool und Restaurant, mitten in der Natur bei American River. Perfekte Basis für Wildtier-Touren und etwas mehr Komfort als Camping. Preis ab etwa 115–130 €/Nacht.

3. Premium & Privatsphäre: Villas on the Bay Kingscote
Geräumige 2‑ oder 3‑Schlafzimmer-Villen mit eigener Küche und Meerblick nahe Kingscote. Das Extra an Zuhause-Gefühl mit Komfort und Freiheit – ideal für Familien oder Paare, die länger bleiben. Preis etwa 160–180 €/Nacht.

4. Luxus & exklusiv: Sea Dragon Retreat (Cape Willoughby)
Hidden Gem mit All-Inclusive-Erlebnis: Suiten mit Blick auf die Pink Bay, Gourmet-Dinner, geführte Naturtouren und absolute Ruhe. Preise ab ca. 1.600 € für 2 Nächte – ein unvergesslicher Abschluss deines Roadtrips.

Fahren über Kangaroo Island

Praktische Tipps für Kangaroo Island:

  • Buche deine Fähre frühzeitig, besonders in der Hochsaison. Dein Wunschtermin ist sonst vielleicht nicht verfügbar.
  • Buchst du die Fähre mit einem Camper? Dann musst du einen Antrag stellen, da dein Fahrzeug zu lang ist. Die Antwort kommt meist schnell, aber es ist etwas umständlich.
  • Die Fähre ist ziemlich teuer! Wir haben 635,80 $ für einen 6,7 Meter langen Camper und zwei Erwachsene bezahlt. Das sind etwa 375 €. Ich weiß immer noch nicht, wie wir dem zustimmen konnten … aber sonst hätten wir all das oben verpasst. Es gibt auch Tagestouren, die im Verhältnis günstiger sind – dann bist du aber nur einen Tag auf der Insel.
  • 2025 sollen die Häfen modernisiert werden. Als wir im Februar 2025 dort waren, wurde gerade gebaut. Es kommt auch eine neue Fähre. Aktuell hat die Fähre nur einen Ein- und Ausgang, weshalb du rückwärts auf die Fähre fahren musst. Das Laden dauert daher recht lange.
  • Lade Offline-Karten herunter, denn der Empfang auf der Insel ist vor allem im Westen sehr eingeschränkt.
  • Bleib auf den Hauptstraßen, denn alle Nebenstraßen sind Schotterpisten. Fahre nur ab, wenn es wirklich nötig ist – besonders mit dem Camper.
  • Fahre vorsichtig, besonders bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang (dann sind die Tiere am aktivsten). Mit 200.000 Kängurus auf der Insel kreuzt oft eines die Straße. Wir mussten mehrfach für ein Känguru und einen Koala auf der Straße bremsen.
  • Plane genug Zeit ein – die Insel ist größer als man denkt! Es gibt viele leere Strecken, aber du fährst gut 150 km von Ost nach West.
  • Tanke deinen Wagen oder Camper vorher voll. Es gibt nur drei Tankstellen auf der Insel und die sind im Schnitt 20 % teurer als auf dem Festland.
  • Nimm ausreichend Wasser und Essen mit – es gibt nur wenige Geschäfte auf der Insel.

Tagestour Kangaroo Island

Lieber nur einen Tag nach Kangaroo Island? Damit sparst du viel bei der Fähre und siehst trotzdem die Highlights. Allerdings bist du an einen Touristenbus gebunden. Für Familien mit Kindern ist das aber sehr geeignet. Unten findest du verschiedene Optionen. Tipp: Buche rechtzeitig, die Fähre ist schnell ausgebucht!

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War Kangaroo Island die Reise wert? Absolut! Auch wenn der Fährpreis mich ins Grübeln gebracht hat. Die Kombination aus unberührter Natur, besonderen Felsformationen und der Chance, ikonische australische Tiere in freier Wildbahn zu sehen, macht Kangaroo Island zu einem Highlight unserer Reise. Zwei Tage sind eigentlich zu kurz für dieses Naturwunder, aber wir haben das Beste aus unserer Zeit gemacht!

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