Norwegen hat viele schöne Wanderungen, aber diese Tour im Husedalen-Tal ist wirklich etwas Besonderes: Auf dieser Wanderung triffst du auf gleich 4 Wasserfälle. Die Husedalen-Wasserfälle sind deshalb ein absolutes Muss. Ab Mai ist die Wanderung gut machbar. Ich bin sie Anfang Mai zusammen mit meinem Vater gelaufen und ich kann dir sagen: Es war ein wunderbares Erlebnis!
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Die 4 Wasserfälle von Husedalen
Auf einer Strecke von 4 Kilometern überwinden wir rund 800 Höhenmeter, was zu 4 hohen und kraftvollen Wasserfällen führt, die dicht beieinander liegen. Während unserer Tour kamen wir an diesen beeindruckenden Wasserfällen vorbei:
- Tveitafossen (200 m über dem Meeresspiegel)
- Nyastølfossen (400 m über dem Meeresspiegel)
- Nykkjesøyfossen (600 m über dem Meeresspiegel)
- Søtefossen (900 m über dem Meeresspiegel)
Jeder Wasserfall hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Schönheit, aber der Nyastølfossen war für uns wirklich das Highlight der Wanderung. Und das, obwohl man es nicht erwarten würde – er ist sogar der größte der vier Wasserfälle. Das Coolste daran ist, dass du direkt neben dem Wasserfall nach oben kletterst. Du hast also die ganze Zeit einen großartigen Blick auf den Wasserfall.
Unsere Wandererfahrung in Husedalen

Der Start unserer Tour
Wir begannen unsere Wanderung gegen halb zehn am Morgen vom Parkplatz bei Husedalen. Das Wetter war für Mai ziemlich gut: ein bewölkter Tag, aber kein Regen und angenehme Temperaturen. Beachte, dass im Mai noch Schnee in Richtung des letzten Wasserfalls liegen kann. Normalerweise ist dieser ab Juni geschmolzen.
Am Anfang folgt man einem relativ einfachen Pfad mit leichtem Anstieg. Das passt auch gut, denn beim ersten Wasserfall triffst du auf ein Wasserkraftwerk.

Die erste Etappe: Tveitafossen
Nach einem kurzen Spaziergang durch einen wunderschönen Kiefernwald erreichten wir den Tveitafossen. Der Anblick dieses 100 Meter hohen Wasserfalls war beeindruckend – ein perfekter Start! Mein Vater und ich standen minutenlang da und beobachteten das herabstürzende Wasser. Aber Vorsicht: Hier kann man ein wenig nass werden.

Dieser Wasserfall wird zur Stromerzeugung genutzt. Das Kraftwerk namens Kinso Kraftverk ist hier auch zu sehen. Danach hast du zwei Möglichkeiten, deine Route fortzusetzen – auch wenn die Markierungen nur eine Route anzeigen.
- Klettere entlang der langen Rohrleitung über Felsen und Geröll nach oben (das ist die offizielle Route)
- Nimm den sich schlängelnden Schotterweg nach oben. Es steht zwar, dass das nicht erlaubt ist – wir haben ihn aber auf dem Rückweg genommen. Niemand hält dich davon ab.

Der Aufstieg zum Nyastølfossen (das Highlight der Wanderung)
Der Weg zum Nyastølfossen war anspruchsvoller, aber die Aussichten machten jeden Schritt lohnenswert. Schon bald sieht man diesen wunderschönen Wasserfall zwischen den Bäumen. Je näher man kommt, desto deutlicher wird das Rauschen des Wassers. Nyastølfossen ist nicht der höchste der vier Wasserfälle – das ist Søtefossen, der letzte Wasserfall.
Doch dieser Wasserfall beeindruckt vor allem durch seine Breite. Und das Coolste: Du gehst direkt neben dem Wasserfall weiter nach oben. Du siehst also genau, woher das Wasser kommt und hast über eine lange Strecke einen herrlichen Blick auf diesen Wasserfall.
Es gibt viele Stellen, an denen du für das perfekte Foto einen kleinen Abstecher machen kannst. Auf dem Bild oben siehst du den Wasserfall aus der Ferne. Ganz oben im Blog siehst du, wie nah man herankommt. Im Mai war der Wasserfall noch nicht auf seiner stärksten Kraft. Je mehr Schmelzwasser, desto mächtiger!

Der dritte Wasserfall: Nykkjesøyfossen
Nach einer kurzen Pause beim Nyastølfossen setzten wir unsere Wanderung zum Nykkjesøyfossen fort. Der Weg wurde steiler und felsiger, aber die Belohnung wartete mit dem nächsten Wasserfall. Nykkjesøyfossen ist vielleicht der am wenigsten spektakuläre der vier Wasserfälle. Trotzdem – ein Wasserfall ist immer schön anzuschauen. Er hat genug Power, aber man muss ihn aus etwas größerer Entfernung betrachten. Auf dem Rückweg kann man übrigens oben entlang zurückgehen.
In dieser Gegend herrscht eine besondere Ruhe, was diesen Wasserfall wiederum einzigartig macht. Außerdem merkt man ab hier, dass sich die Umgebung verändert: Man ist nämlich schon ein gutes Stück gestiegen. Das bedeutet weniger Bäume, mehr Felsen und in unserem Fall: Schnee!

Das Finale: Søtefossen
Der Aufstieg zum Søtefossen war für uns der anstrengendste Teil: Wegen des Schnees auf unserem Weg war es schwieriger, den Pfad zu finden. Zuerst geht es steil über Felsen hinauf. Oben wird es einfacher – vor allem, wenn der Schnee bereits geschmolzen ist. Der Søtefossen-Wasserfall ist schon aus der Ferne zu sehen. Die Bäume machen Platz für niedrige Sträucher und felsige Landschaft – typisch für das Hochgebirge.
Als wir Søtefossen endlich erreichten, befanden wir uns auf fast 900 Metern über dem Meeresspiegel. Dieser Wasserfall unterscheidet sich von den anderen drei: Statt eines großen Falls bildet Søtefossen eine Kaskade aus vielen kleineren Stufen, die sich über eine längere Strecke hinunterziehen. Das Wasser scheint hier über die Felsen zu tanzen – ein zauberhafter Anblick. Und was auch cool ist: Man kann das Wasser vom Søtefossen bis hinunter zum dritten Wasserfall, Nykkjesøyfossen, verfolgen.

Von hier aus hatten wir auch einen atemberaubenden Blick über das ganze Tal. Für uns war das ein perfekter Platz zum Mittagessen und zum Start des Rückwegs. Mein Tipp: Folge auf dem Rückweg zunächst dem Fluss. Ein kleiner Nachteil? Du musst dich mit ein wenig Klettern und Kraxeln wieder zurück zum Hauptpfad kämpfen.
Praktische Tipps für deine Husedalen-Wanderung
- Beste Reisezeit: Mai bis September
- Schwierigkeitsgrad: Mittel bis anspruchsvoll
- Dauer: 4 Stunden (Hin- und Rückweg zu allen vier Wasserfällen inkl. Fotostopps)
- Strecke: Ungefähr 11,6 km (Hin und zurück)
- Benötigt: Gute Wanderschuhe, Regenkleidung, ausreichend Wasser und Snacks
Fazit: Eine tolle 4-Wasserfälle-Wanderung nahe Odda und Bergen
Das Husedalen-Tal, gelegen im Hardangervidda-Nationalpark, ist bekannt für seine vier beeindruckenden Wasserfälle. Die Kombination aus wilden Bergen, üppigen Wäldern und tosenden Wasserfällen macht diese Wanderung zu einer der schönsten in ganz Norwegen. Für mich auf jeden Fall ein Muss für alle Wanderfreunde in Norwegen!
Die Husedalen-Wanderung liegt in der Nähe von den beliebten Reisezielen Odda (hier starten u.a. auch die Trolltunga- und Buarbreen-Wanderungen) und etwa 2,5 Stunden von Bergen entfernt. Parken kannst du bei der Husedalen Valley Parking. Als wir dort waren, gab es ausreichend Parkplätze.
Planst du auch einen Norwegenurlaub von ca. 6 Tagen mit vielen Wanderungen? Lies meinen Blog 6 Tage Norwegen im Mai – Beispielreise ab Stavanger.


