Du suchst den höchsten Berg Australiens? Dann musst du zum Mount Kosciuszko! Und das Beste: Du kannst sogar relativ einfach dorthin wandern. Die Einheimischen nennen das Gebiet auch „Snowies“ – Kosciuszko National Park klingt schließlich nicht besonders australisch.
Mount Kosciuszko ist der höchste Punkt des australischen Festlands und bietet zahlreiche wunderschöne Wanderwege und Aussichtspunkte. In diesem Blog erzähle ich mehr über unsere Erfahrungen im Park!

Das liest du in diesem Blog
Die Anreise in die Snowy Mountains
Wir kamen bereits am Vortag spät in Jindabyne an, nach einer langen Fahrt. Mount Kosciuszko liegt etwas im Landesinneren (während die meisten Touristen an der Küste bleiben), daher musst du einige Kilometer zurücklegen. Aber es lohnt sich! Die Anfahrt ist schon wunderschön – wie du auf dem Foto oben siehst: lange, gerade Straßen, haha!
Von Jindabyne aus starten wir am nächsten Morgen früh ins Kosciuszko National Park. Jindabyne ist der perfekte Ausgangspunkt für einen Besuch – ein gemütlicher Ort an einem schönen See mit allen nötigen Einrichtungen. Wir entscheiden uns, zum Charlotte Pass zu fahren. Es gibt zwei Möglichkeiten, in den Park zu gelangen, aber diese Route ist besonders schön. Die andere ist vor allem für den beliebten Summit Walk gedacht.
Die Anfahrt in den Park gibt bereits einen ersten Eindruck: Es geht immer höher hinauf, bis kaum noch Grün zu sehen ist. Im Winter ist dies das Skigebiet Australiens – überall stehen Skihütten und Lifte, die im Sommer verlassen wirken.
Am Parkeingang zahlen wir 17 $ Eintritt. Mit unserem Tagesticket fahren wir weiter die Berge hinauf Richtung Charlotte Pass.

Was ist der höchste Berg Australiens? Die Fakten im Überblick
Für alle, die sich fragen: Mount Kosciuszko ist mit 2.228 Metern der höchste Berg des australischen Festlands. Im Vergleich zu den Alpen oder dem Himalaya ist das natürlich nicht besonders hoch, aber im relativ flachen Australien ragt „Kozzie“ wirklich heraus! Der Berg wurde 1840 vom polnischen Entdecker Paul Edmund Strzelecki bestiegen und nach dem polnischen Freiheitskämpfer Tadeusz Kościuszko benannt.
Der höchste Punkt ganz Australiens, wenn man die Außengebiete mitzählt, ist eigentlich der Mawson Peak (2.745 Meter) auf Heard Island – einer abgelegenen Insel im Südlichen Ozean. Da aber kaum jemand dorthin kommt, gilt Mount Kosciuszko als das „Dach Australiens“. Da die Wanderung gut machbar ist, kannst auch du bald sagen, dass du auf dem höchsten Punkt eines Kontinents gestanden hast!
Unsere Wanderabenteuer im Park
Wir starten den Morgen in langer Kleidung, aber die Jacken sind bald ausgezogen. Es sind 7 Grad, aber windstill, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein – perfektes Wanderwetter! Aufgrund der Höhe ist es kühler als anderswo in Australien, also denk daran.

Der Porcupine Walk
Unsere erste Wanderung des Tages ist der Porcupine Walk. Dieser kürzlich erneuerte Weg ist eine großartige Möglichkeit, die alpine Landschaft des Parks kennenzulernen. Der Pfad schlängelt sich durch offene Ebenen mit Granitfelsen und bietet am höchsten Punkt einen überraschend weiten Blick über die Berge und Felsen der Snowy Mountains.

Der Weg ist gut ausgeschildert und trotz einiger steilerer Passagen für fast jeden machbar. Viele Pflanzen hier sind an das extreme Klima mit kalten Wintern und heißen Sommern angepasst. Achte auch auf kleine Eidechsen, die sich zwischen den Felsen verstecken – wir haben sogar ein kleines Krabbeltier unter dem Steg entdeckt!
Durch die Höhe ist der Park ganz anders als der Rest Australiens. Und weil es ein Skigebiet ist, sind die Einrichtungen top!

Der Stillwell’s Walk
Diese Wanderung beginnt am Charlotte Pass Lookout und führt dich zum Mount Stillwell, einem der höheren Gipfel der Region mit wunderschönem Blick auf den Mount Kosciuszko und die umliegenden höchsten Berge Australiens. Der Weg steigt allmählich an und unterwegs erreichst du die Endstation des Skilifts (der im Sommer natürlich stillsteht).
Das Highlight dieser Wanderung ist – im wahrsten Sinne – der höchste Punkt: ein Panoramablick über die Kosciuszko Range mit ihren Gipfeln, alpinen Wiesen und tiefen Tälern. An einem klaren Tag wie heute kannst du endlos weit blicken, mit perfektem Blick auf den Mount Kosciuszko selbst! Unterwegs findest du eine Infotafel mit allen Gipfeln und ihren Namen, die du siehst.
Der beliebte Summit Walk
Wir haben ihn selbst aus Zeitgründen nicht gemacht, aber der Summit Walk ist die beliebteste Wanderung im Park. Du kannst Mount Kosciuszko von zwei Seiten besteigen, jede Route hat ihren eigenen Reiz.
Die erste Option ist ab Thredbo, wo du mit dem Sessellift schon ein gutes Stück nach oben kommst. Von dort sind es noch etwa 13 Kilometer (hin und zurück) bis zum Gipfel.
Die zweite Option ist ab Charlotte Pass, eine etwas längere, aber laut vielen schönere Wanderung von 18 Kilometern hin und zurück. Wir haben Charlotte Pass als Ausgangspunkt für unsere anderen Wanderungen gewählt, weil die Anfahrt so schön ist – du fährst bis zum Ende der Kosciuszko Road, wo du dein Auto (mit etwas Glück) parken kannst. Es gibt keinen offiziellen Parkplatz am Charlotte Pass, daher parkt jeder am Straßenrand. Funktioniert aber gut.
Der Summit Walk ab Charlotte Pass beginnt mit einem Abstieg zum Snowy River, den du über eine kleine Brücke überquerst. Danach folgt ein allmählicher Anstieg durch alpine Landschaften bis zum Rawson Pass, wo sich der Weg mit dem Pfad aus Thredbo verbindet. Von dort ist es noch ein letzter Anstieg zum Gipfel des Mount Kosciuszko auf 2.228 Meter Höhe.
Für alle, die noch mehr Herausforderung suchen, gibt es den Main Range Walking Track. Diese Rundwanderung von 22 Kilometern (8–10 Stunden) startet ebenfalls am Charlotte Pass und führt dich an mehreren alpinen Seen vorbei, darunter der wunderschöne Blue Lake, bevor du über den Gipfel zurückkehrst.
Wer zum Gipfel möchte, sollte unbedingt früh starten. Am Charlotte Pass gibt es nur wenige Parkplätze, und an vollen (Wochenend-)Tagen stehen die Autos oft kilometerweit entlang der Straße!
Entspannen am Lake Jindabyne
Den Rest des Nachmittags genießen wir das schöne Wetter. Wir fahren zurück nach Jindabyne und machen noch einen kurzen Spaziergang am Lake Jindabyne, direkt an unserem Campingplatz. Das Wasser, das frisch aus den Bergen kommt, bildet einen tollen Kontrast zu den braunen Bergen ringsum.
Wir haben auf dem Campingplatz NRMA Jindabyne Holiday Park übernachtet. Mit Blick auf den See, guten Einrichtungen und zentraler Lage ist es der perfekte Ort, um nach einem Tag in den Bergen zu entspannen. Den Tag beenden wir mit einem BBQ am Camper.

Praktische Tipps für den Kosciuszko Nationalpark
- Prüfe das Wetter genau, bevor du losgehst. In den Bergen kann es schnell umschlagen, auch im Sommer.
- Nimm ausreichend Wasser, Essen, Sonnenschutz und warme Kleidung mit. Es kann durch den Wind überraschend kalt werden, auch an sonnigen Tagen. Unterwegs gibt es kaum Gastronomie.
- Starte früh, wenn du zum Charlotte Pass willst. Die Parkplätze sind sehr begrenzt.
- Bleib auf den Wegen, um die empfindliche alpine Vegetation zu schützen und um giftige Schlangen zu vermeiden.
War der Kosciuszko Nationalpark die Reise wert?
Absolut! Die Kombination aus schönen Wanderwegen, atemberaubenden Ausblicken und der einzigartigen alpinen Umgebung macht diesen Park zu etwas ganz anderem als alles, was du sonst an der Südküste Australiens findest. Ob erfahrener Wanderer oder Kurzstreckenläufer – im Kosciuszko Nationalpark ist für jeden etwas dabei.
Die größte Überlegung ist eher, ob es dir die lange Fahrt ins Landesinnere wert ist. Für uns waren es rund 4 Stunden hin und zurück (auf unserer Route). Aber wir fanden es absolut lohnenswert!


