Australien

Phillip Island entdecken: Wandern, Wildlife & Pinguine!

Nach ein paar Tagen in Melbourne war es Zeit für das nächste Ziel unseres australischen Roadtrips: Phillip Island! Diese Insel liegt nur anderthalb Stunden von Melbourne entfernt und ist für die Einheimischen der Region das, was für uns Niederländer die Watteninseln sind. Voller Vorfreude fuhren wir mit unserem Camper über die Brücke auf die Insel – bereit für viel Natur, niedliche Tiere und als Highlight: die berühmte Penguin Parade!

Auch wenn es eine Insel ist, ist Phillip Island leicht erreichbar. Du fährst einfach über eine Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet. Das macht sie zum perfekten Tagesausflug von Melbourne oder – wie in unserem Fall – zu einem tollen Stopp auf einer Rundreise durch Victoria. Hier erfährst du, was man auf Phillip Island alles unternehmen kann.

Cape Woolamai: Wandern entlang atemberaubender Küsten

Wir starteten den Morgen am Cape Woolamai mit unserer ersten richtigen Aktivität auf der Insel: einer 8 Kilometer langen Wanderung entlang der wunderschönen Küste. Geparkt haben wir am Anzacs Beach Parking, von wo verschiedene Wanderwege starten.

Unsere gewählte Route führte uns an beeindruckenden Klippen, schönen Felsformationen und mit ständigem Blick auf den Ozean entlang. Der Weg schlängelte sich durch abwechslungsreiche Landschaften aus Grasland, Dünen und Wäldern. Das absolute Highlight? Sicherlich die rund 30 Wallabies, die wir unterwegs gesehen haben! Diese kleinen Kängurus hüpften überall durchs Gebüsch und ließen sich kaum von uns stören. Toll, dass man in so kurzer Zeit so viel Wildlife sieht – auch viele Vögel begleiteten uns auf der Strecke!

Das Beste an dieser Wanderung: Man ist fast allein unterwegs. Anders als bei manchen Touristen-Hotspots trifft man hier vor allem Einheimische, die ihre tägliche Runde drehen. Der Weg ist gut ausgeschildert, du wanderst schließlich auf einer Landzunge der Insel – verlaufen ist fast unmöglich.

Da das Wetter etwas kühler war, war die Wanderung perfekt machbar. Achtung: Es gibt kaum Schatten, also an sonnigen Tagen unbedingt Sonnencreme, Hut und ausreichend Wasser mitnehmen!

Ein Nachmittag zum Entspannen & Schokolade probieren

Nach der Wanderung landeten wir an einem wunderschönen Strandabschnitt und die Sonne schien inzwischen kräftig. Perfekt, um ein wenig zu entspannen. Wir erledigten erst ein paar Einkäufe und beschlossen dann, Panny’s Chocolate Factory zu besuchen.

Diese Schokoladenfabrik liegt nur wenige Minuten von der Brücke entfernt und bietet über 190 verschiedene süße Leckereien! Es gibt sogar eine zwei Meter hohe Schokoladenstatue von Michelangelos David und ein Miniatur-Schokoladendorf mit funktionierenden Zügen.

The Nobbies: Atemberaubende Ausblicke

Am späten Nachmittag fuhren wir zum westlichsten Punkt von Phillip Island: Point Grant, besser bekannt als The Nobbies. Über einen schön angelegten Weg konnten wir die Überreste der vulkanischen Landschaft bestaunen, die von den endlosen Wellen des Meeres langsam abgetragen wird. Hier war es allerdings ziemlich voll mit Touristen – wir waren nicht die Einzigen, die zum Sonnenuntergang hierher wollten, bevor es zur Penguin Parade ging.

Die Ausblicke sind spektakulär: raue Klippen, die tosende See, die dagegen anbrandet. Die Wege sind gut angelegt und es gibt verschiedene Aussichtspunkte zum Fotografieren oder einfach nur Genießen. Achtung: Hier leben auch Pinguine! Als wir dort waren, versteckten sie sich unter dem Steg. Der beste Tipp: Folge den Kameras der anderen Besucher.

Auf dem Weg zu The Nobbies sahen wir übrigens wieder Dutzende (wenn nicht Hunderte!) Wallabies und eine große Gänseart am Straßenrand. Toll zu sehen, aber auch etwas aufregend, weil sie nicht immer schnell genug von der Straße verschwinden. Also: Besonders vorsichtig fahren, vor allem bei Sonnenuntergang, wenn die Tiere am aktivsten sind.

Das große Finale: Die Penguin Parade!

Nach einem Tag voller Eindrücke war es gegen halb sieben Zeit, zur bekanntesten Attraktion von Phillip Island zu fahren: der Penguin Parade – für viele das Highlight des Besuchs! Der Parkplatz ist für australische Verhältnisse riesig. Reisebusse stehen in Reih und Glied, und es gibt eine große Halle als Eingang.

Wir hatten im Voraus Plus-Tickets gebucht, was bedeutete, dass wir auf einer speziellen Tribüne mit weniger Menschen und besserer Sicht saßen. Das Besucherzentrum ist modern und informativ – hier erfährst du alles über diese besonderen Tiere, bevor die Parade beginnt. Tipp: Sei rechtzeitig da! Trotz Plus-Tickets saßen wir etwas weiter hinten auf der Tribüne … wir hätten bessere Plätze haben können.

Bei Sonnenuntergang begann das Spektakel. Die kleinsten Pinguine der Welt (Fairy Penguins) kehren dann von ihrem Tag auf See zurück zu ihren Nestern in den Dünen. In kleinen Gruppen tauchten sie aus den Wellen auf, warteten kurz, ob die Luft rein ist, und watschelten dann in einer niedlichen Parade über den Strand.

Ja, das Ganze ist ziemlich kommerziell mit der großen Tribüne und dem Besucherzentrum – aber der Moment, wenn die ersten Pinguine aus den Wellen kommen, macht alles wett. Manche liefen nur einen Meter an uns vorbei! Nach der ersten Pinguinwelle folgten wir dem Boardwalk entlang ihrer Nester, hörten die Eltern nach ihren Jungen rufen und sahen Paare, die zusammen in ihre Höhlen schlüpften. Man kann sie alle noch einmal aus nächster Nähe beobachten.

Wählst du nicht die Plus-Tribüne, siehst du die großen Pinguingruppen erst auf dem Rückweg im Dunkeln. Außerdem gab es an der Standard-Tribüne chinesischen Kommentar über die Lautsprecher, als wir dort waren. Wir würden das kleine Extra für die Plus-Tickets investieren.

Achtung: Nach Sonnenuntergang ist das Fotografieren verboten, um die Tiere nicht zu stören. Dennoch haben einige Besucher Fotos gemacht. Wichtig ist, die Tiere stets mit Respekt zu behandeln.

Tipp: Warm anziehen oder Schichten im Rucksack mitnehmen. Selbst im Sommer kann es abends an der Küste kühl werden, und man sitzt lange still. Eigene Snacks und Getränke sind erlaubt – niemand hat sich daran gestört, dass wir einen Rucksack dabei hatten.

Übernachten auf der Insel

Nach der Penguin Parade fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft für die Nacht: Amarok Holiday Park. Dieser Campingplatz liegt zentral auf der Insel und bietet komfortable Stellplätze für Camper und Wohnwagen.

Der Park hat alle nötigen Einrichtungen, ist aber etwas in die Jahre gekommen. Der große Vorteil: Die wichtigsten Attraktionen sind schnell erreichbar.

Was gibt es sonst noch auf Phillip Island zu tun?

Phillip Island bietet noch viel mehr, als wir an einem Tag sehen konnten:

  • Strände entdecken: Die Insel hat viele schöne Strände wie Cowes Beach, Kitty Miller Bay und Woolamai Beach.
  • Koala Conservation Reserve: Hier kannst du Koalas treffen!
  • Churchill Island Heritage Farm: Ein historischer Bauernhof, auf dem du das frühere Landleben der Insel erleben kannst.
  • Phillip Island Circuit: Für Motorsportfans ein Muss – hier findet unter anderem der australische MotoGP statt.
  • Weinproben: Es gibt mehrere Weingüter auf der Insel, die Verkostungen lokaler Weine anbieten.
  • Kayak- & Bootstouren: Erkunde die Küste vom Wasser aus – mit etwas Glück siehst du Delfine oder Robben.

Praktische Tipps für Phillip Island:

  • Erreichbarkeit: Die Insel ist einfach über die Brücke bei San Remo erreichbar, etwa 1,5 Stunden Fahrt von Melbourne.
  • Penguin Parade Tickets: Unbedingt frühzeitig buchen, besonders in der Hochsaison. Plus-Tickets sind teurer, bieten aber ein besseres Erlebnis mit weniger Trubel. Es ist zwar kommerziell, aber die Pinguine sind garantiert!
  • Fahren bei Sonnenuntergang: Sei besonders vorsichtig beim Fahren in der Dämmerung – viele Wallabies und andere Tiere werden dann aktiv.

War Phillip Island die Reise wert? Absolut! Die Kombination aus wunderschöner Natur, besonderen Tieren und der spektakulären Penguin Parade macht die Insel zu einem tollen Zwischenstopp auf deiner Roadtrip-Route. Egal ob du nur einen Tag wie wir oder mehrere Tage bleibst – hier ist für jeden etwas dabei. Viel Spaß auf Phillip Island!

Verwandte Beiträge
Australien

Jervis Bay & Huskisson: Delfine, weißer Sand und der Booderee-Nationalpark

Es gibt Orte, die man meist nur auf Fotos sieht – mit türkisblauem Wasser und weißen Stränden…
Weiterlesen
Australien

Sydney Opera House von innen besichtigen: So sieht es aus!

Jeder kennt das ikonische Bild: das Sydney Opera House mit seinen weißen Segeln am Wasser. Aber…
Weiterlesen
Australien

Great Ocean Road: Roadtrip entlang Australiens spektakulärer Küste

Planst du, die weltberühmte Great Ocean Road zu fahren? Die Twelve Apostles sind zweifellos der…
Weiterlesen